Das Wappen   

 

Wappen am Brunnen d. Schenck-Schlosses


 

Wappen aus Siebmachers Wappenbuch v. 1605

 

 

 

 

 

Es wurde schon viel debattiert und interpretiert um was für einen Vogel es sich bei dem Wappentier der "Herren von Buchenau" handelt. Mancher Autor berichtet von einem Eisvogel oder gar einem Adler, im allgemeinen wird das Buchenauer Wappentier aber als Sittich bezeichnet. Betrachtet man das Wappen wie es sich heute        ( und auch schon seit mehreren Jahrhunderten ) darstellt, fällt es auf den ersten Blick sicher schwer einen Sittich zu erkennen. Schaut man jedoch auf ältere Darstellungen, wie z.B. im Siebmacher Wappenbuch von 1605 (siehe auch bei WIKIPEDIA unter Buchenau, Adelsgeschlecht) , wird der Ursprung deutlich. Der Halsbandsittich, oder auch kleiner Alexandersittich genannt, gelangte bereits in der Antike nach Europa ( Quelle: Peter Schaaf  "Buchenau" ). Es scheint uns auch durchaus warscheinlich, dass zur Zeit der Kreuzzüge das ein oder andere "Mitbringsel" seinen Weg nach Deutschland gefunden hat. Man bedenke ausserdem, dass das Leben in den Burgen keineswegs von Romantik geprägt war, sondern es dort eher ungemütlich zuging und deshalb Haustiere wie zahme Eichhörnchen oder gelehrige Vögel durchaus beliebt waren. Der Besitz eines so kostbaren und seltenen Haustiers wie einem Sittich war wohl vor allem wohlhabenderen Adeligen (wie es die Herren v. Buchenau auch waren) vorbehalten. Weitere Argumente für den Sittich ist das erscheinen in den Wappen anderer Adelsfamilien der Region wie z.B. bei der Familie "von Berlepsch" (siehe Allianzwappen Buchenau-Berlepsch in Langenschwarz). Auch dort wird der Vogel als Sittich bezeichnet und genau wie im Stammbaum der "von Buchenau" taucht im Stammbaum der "von Berlepsch" der Name "Sittich" als Vorname auf. Weitere Beispiele in deren Wappen oder aber in der Helmzier in "Siebmachers Wappenbuch" ein Sittich auftaucht: von Bülow, Paumgartner und im dort verzeichneten Wappen der Stadt Fulda! Aus diesen Gründen sind wir der Ansicht, das es sich eindeutig um einen "Sittich" handelt !   

Doch warum schreitet der Vogel mal nach rechts und dann wieder mal nach links? Hier unsere mögliche Erklärung dazu: laut Wappenbuch handelt es sich um einen nach rechts schreitenden Sittich (in der heraldik gilt die Sicht des Schildträgers). Bei Allianzwappen war es aber wohl üblich, dass sich tierische Motive anschauten, dazu wurde der Vogel gedreht. Spätere Steinmetze könnten dann irrtümlicherweise den nach links schreitenden Vogel als Vorlage für alleinstehende Wappen genutzt haben. 

 

 

 

Allianzwappen Buchenau - Berlepsch

 

Die Farben

 

Bei der Beschaffung bzw. Anfertigung der Waffenröcke stellte sich für uns die Frage welches ist bzw. war die korrekte Farbe. Dienten doch die Waffenröcke unter anderem neben dem Wappen auf den Schilden der Kenntlichkeit der Kontrahenten in einer Schlacht. Zunächst wurden für die Infanteristen Waffenröcke in Schwarz - Gold von der Stange beschafft. Nach weiteren Recherchen bezüglich Bedeutung der Farben in der Heraldik, über Verfügbarlkeit von Stoffen und Möglichkeiten der Färbung sowie der Geschichte der Ritter von Buchenau selbst ( siehe Helmdecke in Gold - Rot beim Siebmacher Wappen ) haben wir uns für rote Waffenröcke aus eigener Fertigung entschieden. Wir denken, nach aktuellem Kenntnisstand, damit der Realität so nahe wie möglich zu sein.  

 

 

 

 

 

 

    

 

Die "Herren von Buchenau" und der "Deutsche Orden"

Immer wieder sind uns bei unseren Nachforschungen über die "Herren von Buchenau" Hinweise zu Verbindungen zum "Deutschen Ritterorden" aufgefallen. So wird in "Johann Gottfried Biedermanns Geschlechts-Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu ..." ein Albert von Buchenau als "des hohen deutschen Ordens Ritter und Commandeur (vermutlich Komtur) zu Münnerstadt" betitelt. Geburtsjahr und Todesjahr des benannten "Albert von Buchenau" sind leider nicht benannt aber aus den Daten seiner Eltern und Geschwister sollte er in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelebt haben. Eine Bestätigung des Postens als "Komtur zu Münnerstadt" ist uns bislang ebenso wie die zweifelsfreie Widerlegung nicht gelungen.

Ein weiterer Hinweis findet sich in "Rolf Fuhrmanns - Der Deutschorden, von Akkon bis zum Baltikum" Hier taucht unter den Wappen preußenreisender Kreuzfahrer auch Buchenau auf.

Im Wikipedia Artikel über "Buchenau (Adelsgeschlecht, Eiterfeld)" wird folgendes erwähnt: "1377 machte sich Berthold von Buchenau durch eine Heidenfahrt nach Preußen der Ehrengabe für würdig."

Durch solche Preußen- oder Heidenfahrten unterstützten viele Adelige den "Deutschen Orden". Wie eng der Kontakt der "Herren von Buchenau" zum "Deutschen Orden" tatsächlich war, lässt sich wohl kaum noch klären, vorhanden war er aber offensichtlich!  

 

 

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" IG Mittelalter Buchenau " im  November 2010